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2T-Forum bei www.zweitakte.de Das Zweitakt-Forum der IG-2T, für Fans und Freaks aller "Ölbrenner"
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Sidecar Schmiermaxe
Anmeldedatum: 31.01.2007 Beiträge: 14 Wohnort: Braunschweig
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Verfasst am: Fr.16.11.2007, 15:22 Titel: Kolben für Suzuki T 500 aus GT 750? |
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Hallo,
auf der Internetseite von ozebook.com habe ich eine "Tuning- Anleitung" für Suzuki T 500 aus den 70ern "Hotting Up a Suzuki T 500" von Ron Grand gefunden.
Hier sind Kolben abgebildet, die vermutlich aus einer GT 750 stammen. Ich kenne aber nur die späteren Kolben (der Modelle mit der axialen Führung der Pleuel über den Kolben, deren Überströmer in den Kolben wesentlich runder ausgebildet sind), die aber leichter sind als die hier abgebildeten (die originalen "geriffelten" T 500 Kolben ca. 280 g mit Kolbenbolzen gegenüber ca. 330 g für die "ungeriffelten", die hier "angepriesen" werden).
[img]http://www.ozebook.com/compendium/t500_files/grant/imagepages/image39.htm
Weiß jemand, um was für Kolben es sich hier handelt.
Wir haben diese Kolben in unserem Motor (TR 500) und benötigen Ersatz.
Des weiteren die Frage, zu welchen Kurbelwellen ()Baujahre/Modelle)diese passen oder muß die Kurbelwelle dafür neue gewuchtet werden.
Vielen Dank
[/img][/url] _________________ "avanti dilettanti - schneller geht´s immer" |
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GT-Karl Meister
Anmeldedatum: 16.01.2004 Beiträge: 170 Wohnort: Aachen
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Verfasst am: Mo.19.11.2007, 15:15 Titel: |
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Der gute Ron Grant (leider ist er schon über zehn Jahre tot) meinte die Kolben aus der ersten Serie der GT750, also der J/K und M Modelle, bei denen die Seitenführung des Pleuels noch unten am Hubzapfen gemacht wurde, weil öfter mal die untere Pleuellagerung versagte und der Grund dafür in zu geringem Seiten-Spiel des Pleuels auf dem Hubzapfen lag hat man dies für die späteren Modelle auf "Obenführung" umgestellt, der Vorteil liegt natürlich in der viel geringeren Reibarbeit der Anlaufscheiben bei der verhältnismäßig kleinen Winkelbewegung der Kolben auf dem Kolbenbolzen.
Also gibt es Kolben die am Pleuelausschnitt bearbeitet sind (Obenführung)und Kolben die dort nicht bearbeitet sind (Untenführung), dies drückt sich sicher auch in der E-Teile Nr. aus, wie sich das darstellt weiß ich aber nicht!
Die Kolben der GT750 eignen sich natürlich für den Zweck besser, weil sie deutlich dünnere Stahlkolbenringe haben (Keystone Prinzip) und die Ölnuten wohl als völlig zwecklos erachtet wurden.
Die Kolben der Wassergekühlten TR 500 und TR750 sind geometrisch genauso wie die Serienkolben gewesen, allerdings waren sie aus einer Alu Legierung die deutlich mehr Silizium enthielt. Zumindest bei den späten TR750 Modellen waren sie am Kolbenhemd 1-1,5 mm kürzer als die Serie. Also lohnt sich ein genaues Nachmessen der Steuerzeiten!!
Ron Grant hat übrigens eine GT 750 mal so frisiert, daß Pat Hennen in Laguna Seca damit nur 3,5 Sekunden langsamer fuhr als seine Zeit mit der TR750 Rennmaschine!
Gruß
Karl Hübben
Zuletzt bearbeitet von GT-Karl am Do.22.11.2007, 17:19, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Sidecar Schmiermaxe
Anmeldedatum: 31.01.2007 Beiträge: 14 Wohnort: Braunschweig
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Verfasst am: Mo.19.11.2007, 16:52 Titel: |
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Hallo Karl,
jetzt habe ich ja den richtigen "Wissensträger " dran. Vielen Dank erst einmal, jetzt wissen wir endlich mit Bestimmtheit, was da drin ist. Das Problem bei den bei uns verbauten Kolben (also "untengeführte" GT 750) ist aber, daß diese ca. 45 g schwerer als die originalen (genuteten) Kolben der T 500 und auch der späteren ("obengeführten") Kolben der GT 750 sind.
Da der Motor mit diesen Kolben mächtig schüttelt, vermuten wir hier ein Wuchtungsproblem. Weißt Du irgend etwas darüber, ob damals die Wellen der 500er neu gewuchtet werden mußten bzw. ob die KW der "untengeführten" GT 750 sich von den Wellen der "obengeführten" unterschieden.
Eine andere Erklärung wäre, daß unsere Welle nicht genau 180° hat, wir möchten aber ungern hier alles auseinanderpressen,
Gruß
Uwe Oelkers _________________ "avanti dilettanti - schneller geht´s immer" |
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RalfK IG-2T Häuptling
Anmeldedatum: 12.05.2003 Beiträge: 5735 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Verfasst am: Mo.19.11.2007, 17:16 Titel: |
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GT-Karl hat Folgendes geschrieben: | Ron Grant hat übrigens eine GT 750 mal so frisiert, daß Pat Hennen in Laguna Seca damit nur 3,5 Sekunden langsamer fuhr als seine Zeit mit der TR750 Rennmaschine!
Gruß
Karl Hübben |
Respekt!
Grüße
RalfK
Triple.Klinik.GL@gmx.de _________________ Triple Klinik GL
Long live two stroke |
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GT-Karl Meister
Anmeldedatum: 16.01.2004 Beiträge: 170 Wohnort: Aachen
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Verfasst am: Mo.19.11.2007, 21:26 Titel: |
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Hallo Uwe,
da waren wir beide in Hamburg beim Stadtparkrennen und haben uns doch nicht richtig getroffen!
Die Kurbelwelle ist bei den GT750 mit "Untenführung" nur geringfügig anders als bei den späteren Modellen, logisch, die Anlaufscheiben sind ja unten am Pleuelfuß und die Pleuel der frühen Modelle waren deshalb auch anders (z.B. keine Ausschnitte zur Lagerschmierung) die GT 750 hatte allerdings immer Nadellager bei denen der Käfig die Nadeln auch bei ausgebautem Lager an ihrem Ort festhält und nicht in alle Einzelteile zerfällt wenn man das Lager vom Hubzapfen abzieht wie bei der 500er!
Die Anlaufscheiben kommen bei den "obengeführten" Kolben natürlich zur Masse des sog. translatorischen Anteils, also zum Gewicht des Kolbens, des Bolzens und eines Teil des Pleuels dazu, damit sich die Gewichtsverhältnisse beim Wuchten nicht ändern. Sollte Suzuki so genau gearbeitet haben um die Wuchtung der 750er Welle beizubehalten? Ich kann es kaum glauben.
Ist die Kurbelwelle an deiner Maschine abgedreht? Die 500er ist bereits im Serientrimm nicht gerade vibrationsfrei, wenn die Welle abgedreht und nicht neu ausgewuchtet wurde wird aus der Fuhre meist eine Art "Rüttelfalke". Das Wuchten der Zweitaktwellen ist aber nicht so einfach, da man die Pleuel nicht so einfach von den Hubzapfen schrauben kann um ein Ersatzgewicht für den rotatorischen Anteil aufzuschrauben. Da wäre dann mehrfaches Auf und Abpressen der Welle erforderlich, wenn es mit dem Wuchten nicht auf Anhieb klappt.
Wie das überhaupt funktioniert? Das kann man über die sog. (freien) Massemomente verschiedener Ordnung ganz kompliziert erklären oder aber man liest mal Pavel Husak's Buch "Geländesportmotorräder" ab Seite 62, da steht die praktische Vorgehensweise recht anschaulich erklärt!
Um auf dein Problem zurückzukommen, ein anderes Kolbengewicht muß also nicht zwangsläufig zu mehr Vibrationen führen! Gleich schwer sollten die Kolben schon sein und die Welle sollte auch keinen Winkelversatz haben, das wäre schon mal der erste Schritt! Ich werde mal verschiedene Kolben auf die Waage stellen, 45g ist eine Menge Stoff bei einem Alu-Kolben. ich habe beide Modelle neu im Nullmaß und werde mal sehen ob der Unterschied immer so groß ist.
Gruß
Karl |
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GT-Karl Meister
Anmeldedatum: 16.01.2004 Beiträge: 170 Wohnort: Aachen
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Verfasst am: Mo.19.11.2007, 21:44 Titel: |
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Ach, das hatte ich noch vergessen, das Abdrehen der Welle ist zwar in Ron Grants Tuning Anleitung beschrieben, er verwendet ja auch sog. "Stuffers" um den Vorkompressionsraum im Kurbelhaus wieder auszugleichen, Suzuki ging aber bei den TR Motoren einen anderen Weg, man versah die Kurbelwangen seitlich jeweils im 90° Winkel zum Pleuelauge mit Bohrungen, die Wuchtung bleibt in etwa erhalten, der Effekt ist zwar nicht ganz so groß wie beim Abdrehen, aber etwas über 1kg bei der 500er sind ja auch kein schlechtes Ergebnis. Die Bohrungen wurden übrigens nicht verschlossen.
Da du den Motor im Gespannbetrieb nutzt kann ich dir eigentlich von einer abgedrehten Kurbelwelle nur abraten, der Motor läuft im unteren Drehzahlbereich besser und springt auch besser an, das kommt von der größeren Massenträgheit der Welle! Der Effekt des abrupteren Hochdrehens ist bei Oldierennen sicher eher zweitrangig, es sei denn du musst noch einen Blumentopf damit gewinnen, das geht dann halt auf die Kupplung ......und die Gelenke!
Gruß
Karl |
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Sidecar Schmiermaxe
Anmeldedatum: 31.01.2007 Beiträge: 14 Wohnort: Braunschweig
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Verfasst am: Di.20.11.2007, 10:04 Titel: |
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Hallo Karl,
doch - wir haben uns getroffen - nur ich war nicht "markentreu". Außderdem warst Du eigentlich gerade mit Peter Frohnmeyer ins Gespräch vertieft, so daß ich Euch nicht länger stören wollte.
Im Internet unter "Classic Motorrad" ist ein Bild in dem Ordner "Stadtparkrennen" eingestellt, auf dem Du einen "Kawasaki"- Treiber mit Rat und Tat zur Seite stehst (Zylinder mit Kolbenfresser von Kawasaki H2 - das Ergebniss des Gesprächs bedeutete leider für den Kolben das technische K.O.).
Wie Du siehst will ich es solo auch einmal probieren (allerdings mit mehr oder weniger Serien- Material), vielleicht habe ich ja eine Chance mich auf der Strecke mal an Deine XR11 dranzuhängen (so eine gemachte H2 sollte doch auch knappe 90 PS haben).
Aber erst einmal vielen Dank für die vielen Hinweise um die T 500/GT 750 Kolben. Ich werde mich wohl also zwangsweise mal um das Thema Wuchtung kümmern müssen.
Gruß
Uwe Oelkers _________________ "avanti dilettanti - schneller geht´s immer" |
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GT-Karl Meister
Anmeldedatum: 16.01.2004 Beiträge: 170 Wohnort: Aachen
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Verfasst am: Di.20.11.2007, 13:16 Titel: |
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Hallo Uwe,
so war das also, daß du mir nicht unbekannt warst hast du ja bemerkt, ich wußte nur nicht wo ich dich "hintun" sollte, wie man bei uns in Aachen sagt. Ich hätte dich ja fragen können !
Gegen eine gut gemachte H2 hätte man in Hamburg wohl gar keine Chance mit der XR11, die elend lange Übersetzung des 1. Ganges macht es auf solchen Straßenkursen schwierig gut vorwärts zu kommen! Um die Überlegenheit bei hohem Tempo auszuspielen sind die Geraden viel zu kurz.
Ist deine Welle abgedreht worden?
Karl |
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hahne Großmeister
Anmeldedatum: 18.10.2003 Beiträge: 1945 Wohnort: 94532 Aussernzell
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Verfasst am: Di.20.11.2007, 14:16 Titel: |
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Ansonsten hätte ich da `ne Liste, wo aufgeführt ist , was ich alles habe; einfach mal durchklicken: "Suuki-Grabbel-Ecke" , >Gruß Gottfried, dem es grad nicht so gut geht und Freitag zur OP ins Krankenhaus kommt. _________________ Auf die Dauer hilft nur Power! |
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Sidecar Schmiermaxe
Anmeldedatum: 31.01.2007 Beiträge: 14 Wohnort: Braunschweig
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Verfasst am: Di.20.11.2007, 19:55 Titel: |
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Hallo Karl,
nein in beiden Motoren stecken T 500 Serienwellen. Allerdings habe ich ein paar Einsätze für die Kurbelgehäuse als Einzelteile beim Kauf mitbekommen. Es scheint also einer der Vorbesitzer schon einmal mit den Vorverdichtungsringen versucht zu haben.
Aber wie gesagt, beide Wellen sind Serie (und ich denke wir belassen es auch dabei, weil so wie die Serienwellen aussehen kriegen selbst wir die nicht kaputt - und wir wollen ja möglichst mehr fahren als schrauben - was uns leider bisher noch nicht gelungen ist), ist zwar ziemlich viel Gewicht, aber dafür auch mehr Schwungmasse für´s unten raus wenn's mal sein muß. Mein Beifahrer sagt, die Welle ist mit Sicherheit massiver als die Welle seiner 650er Benelli (und die hat sich immer gerne verdreht), also warum ein massives Teil gegen ein Risiko eintauschen.
Gruß
Uwe Oelkers _________________ "avanti dilettanti - schneller geht´s immer" |
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GT-Karl Meister
Anmeldedatum: 16.01.2004 Beiträge: 170 Wohnort: Aachen
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Verfasst am: Sa.24.11.2007, 20:44 Titel: |
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Ja da wird dein Kollege schon recht haben, das Gewicht der T500 Welle ist nicht von Pappe, du mußt aber mal eine 750er Welle in die Hand nehmen....(eine Hand reicht da aber nicht!).
Das Verdrehen der Welle hat aber wenig mit dem Gewicht zu tun, sondern hauptsächlich mit der Güte der Passung des Hubzapfens in den Hubscheiben, bzw der Passung der Hubscheibenverbindung. Die Suzuki Wellen verdrehen sich bei genügendem Presssitz nicht, oder nur bei grobem Unfug (Kolbenfresser, Pleuelabriss etc.). Man muß beim Pressen der Welle auf einen ensprechend hohen Pressendruck kommen, ansonsten kann man durch Nitrieren die Teile instandsetzen und wiederverwenden.
Gruß
Karl |
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