2T-Forum bei www.zweitakte.de

[kawatze]

Hallo zusammen !
Die Zylinderköpfe der verschiedenen H1'sen sind oft Gegenstand heisser Diskussionen bei Benzingesprächen .Erfahrene Zweitaktpiloten bekommen sofort eine Gänsehaut auf dem Augenhintergrund beim Anblick der Brennraumgestaltung des H1 Kopfes .
Auffällig finde ich, dass werksseitig nie eine "Evolution" der Kalotte stattfand - von 1969- 1976
Vergleicht man die Ausgestaltung der Brennräume mit den der anderer Kawa- Triples , fällt einem schon der hohe , schmale "Dom" auf .
Die Klingelneigung bei hohen Aussentemperaturen nervte mich anfangs auch gewaltig . ( das eine oder andere Kölbchen musste getauscht werden....)
Abhilfe schaffte die Umstellung auf Super und vor allem die Reduzierung der Ölrückstände durch regelmässiges mechanisches Entfernen , Reduktion der Ölfördermenge und Verwendung von teilsynthetischem Öl - den Zündzeitpunkt stellte ich auch 2 Grad später , da ich viel auf der Autobahn unterwegs war .
Mit diesem Equipment war ich jahrelang unterwegs und entwickelte wohl das Gefühl , rechtzeitig vom Gas zu gehen , bevor die Fuhre sich selbst zerstörte -- für vollgasfest hielt ich das Ding sicher nicht !!
Die Leistung , die mit den Originalbrennräumen möglich ist, kann sich durchaus sehen lassen -- flach zusammengefaltet hinter der Halbschale mit der 17'er Übersetzung vorne drehte die KH bis 9300U/ min in den Roten , wobei der Tacho 212 Km anzeigte . ( Anzeige der Armaturen natürlich--- nicht reel).
Damals wog ich allerdings noch 10 Kg weniger als heute
Seitdem ich von der Existenz einer Quetschkante gehört habe, fahre ich ohne Kopfdichtung -- das anvisierte Mass von 1.2mm habe ich noch bei keiner Kawa erreicht -- bin da aber schrittweise auf dem Weg.
Vor der erhöhten Verdichtung hatte ich anfangs schon etwas Respekt gehabt - und das auch nie gemessen -- unter dem Strich aber ein merkbarer Leistungszuwachs und eine bessere Laufkultur Ein schöner Nebeneffekt ist zudem , dass der Kopfbereich auch nach Drehzahlorgien absolut dicht bleibt
Von anderen Brennräumen her muss man mich aber schon überzeugen , -denn die Leistung , die mittlerweile aus der KH 500 abrufbar ist , möchte ich gar nie wieder hergeben
Ralf Gille bietet bearbeitet Köpfe an , welche das Klingeln beseitigen und die Fuhre etwas in Richtung "Vollgasfest" ändern sollen - die Bearbeitung scheint die Verdichtung etwas zu reduzieren, was nicht gleichzusetzen sein soll , dass dann weniger Power zur Verfügung stünde .
Aus einem Teileconvolut habe ich noch einen Satz H1-Köpfe , die noch etwas weiter in die vorbeschriebene Richtung gehen ( im Bild mit ? gekennzeichnet)-- mit denen war ich schonmal auf der Strasse, konnten aber leistungsmässig mit dem Originalgeraffel nicht mithalten .
Das war der Grund , mich mal in der alten Literatur mit alternativen Brennraumformen zu befassen -- letztendlich fiel die Wahl auf eine Anleitung von Denco , welche allerdings etwas modifiziert wurde in Richtung der Köpfe von Ralf !
Sobald das Wetter was taugt , werden Rainer und ich die Sätze mal testen
Zumindest , was leistungsmässig rauskommt .


.. hier sieht man schön die Verschiedenheit der Dome..

.. und hier das zu testende Material
.. freue mich schon auf die Aktion -- Gruss Atze---
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[H2yogi]

Hallo Atze,

hier noch ein bisschen "Öl" ins Feuer zu diesem Thema:
http://www.ozsuperkart.net/formulavee/TechArticles/Fuels.htm

In dem Artikel stecken viele Tatsachen, die oft ignoriert werden.

Wie hast Du Dir denn den Vergleichstest vorgestellt? Nur über die Alb fahren wird keinen sachlichen Vergleich zulassen. Wenn Du ein neues Medikament an Menschen erprobst, weißt Du auch mit welchen Analysen Du den Nachweis führst - genauso verhält es sich hier auch.

Gruß

[kawatze]

Hallo Jürgen.
Danke für den Link zum Artikel. Leider ist mein Englisch nicht mehr so gut , dass ich nach Lesen des Beitrages sicher sein kann , alles richtig verstanden zu haben
Die dargestellten Zusammenhänge sind mir weitgehend bekannt - nur , wie sich die Dinge in der Praxis ( am eigenen Moped) darstellen , bleibt mir wieder , wie so oft , fast vollständig verborgen
Dinge , wie einen Klopfsensor ..... ect. sind mir halt nur theoretisch bekannt .
Ich muss mich auch mit dem Sprit begnügen , den es überall an jeder Tanke zu Kaufen gibt, da ich ja viel mit den Mopeds unterwegs bin.
Ich muss mich halt wiedermal weitgehend auf meinen Hintern verlassen, unter welchem sich meine Kawa versucht , nach vorne zu arbeiten ,und natürlich die gefühlte Länge der Arme
Der eigentliche Test sollte folgendermassen aussehen :
Eine definierte Teststrecke wird mit den jeweiligen Köpfen möglichst schnell durchfahren ( am selben Tag und bei gleichem Wetter/ Temp./ Wind.. ect.)
Endpunkt ist die gemessene Höchstgeschwindigkeit ( digitales Fahrradtacho)
Mir ist klar , dass ich damit nichts über die Verbrennung sagen kann --aber über die Maximalleistung schon ( wenigstens näherungsweise )- alles weitere sieht man dann ja unter Alltagsbedingungen.
Mir liegt auch gar nichts daran , hier den Zweitakter neu zu erfinden -- aber das alte Material birgt sicher noch einige Reserven , die es sich lohnt , zu heben ...und da hab ich Spass dran .
Ich wünschte mir eigentlich , dass solche oder ähnliche Tipps etwas öfters im Forum diskutiert werden -- da hätten viele noch mehr Spass mit den Triples
--------------------------------------------------Gruss Atze--------------------
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[H2yogi]

Hallo Atze,
dass Du an den Rahmenbedingungen wie z.B. Benzinqualität nichts ändern kannst, liegt auf der Hand. Hier sollte vielmehr der Zusammenhang zwischen Kraftstoff und Brennraum zunächst dargelegt werden. Der Kraftstoff ist hier die Hauptkomponente – also der „Verursacher“ des „Klingelns“, weil er sich unkontrolliert entzündet. Damit das Ganze wieder in die richtigen Bahnen gelenkt wird, muß die Brennraumform hier unterstützend eingreifen und eine gleichmäßige Ausbreitung der Flammfront erlauben. Wesentlich hierbei ist die Tatsache, dass mit steigender Drehzahl und Aufladung die „Brenngeschwindigkeit“ im Zylinder zunimmt – was einen großen Einfluß auf den Zündzeitpunkt hat. Also muß die Zündung bei Vollgas zurückgenommen werden – was bei den alten Autos damals im Zündverteiler die Fliehkraftverstellung und der Unterdruckanschluß geregelt haben. Die Kawa’s fahren hier aber quasi „stationär“, was beinhaltet, das der gegeben Zündwinkel mehr oder minder nur ein Kompromiss ist. Bei niedrigen Drehzahlen brauche ich normalerweise eine größere Vorzündung, die dann für die hohen Drehzahlen zurückgenommen wird – wegen der erhöhten Brenngeschwindigkeit. Daraus resultiert ein „gewollter“ Leistungsverlust im unteren und mittleren Drehzahlbereich, wenn der Zündwinkel konstant ist.

Aber zurück zu Deinem Vergleichstest: zunächst einmal wird keine wesentliche Leistungssteigerung eintreten, solange nur die Köpfe getauscht werden. Wenn die Grundauslegung bedingt durch Auspuff, Steuerzeit, etc.. den Drehzahlbereich festgelegt haben, werden die Köpfe dies nicht ändern. Nur können die „richtigen „ Köpfe dafür sorgen, dass Du auch den gegebenen Drehzahlbereich komplett nutzen kannst – also in kein Klopfproblem reinläufst. Wenn der Auspuff z.B. nur eine „mäßige“ Aufladung bereitstellt, wirst Du keinen Unterschied zwischen Hochleistungsköpfen und guten Köpfen feststellen – der Motor gibt einfach nicht genügend Druck her. Mit den Serienköpfen läufst Du unweigerlich bei Vollgas in ein Klingelproblem – das wird mit jedem der modifizierten Köpfe besser. Nur das Potential, dass jeder modifizierte Kopf hat, bleibt im Verborgenen, weil der Motor es nicht fordert. Den eigentlichen Nachweis kannst Du nur auf einem Prüfstand führen. Hier kommen wir wieder auf den Zusammenhang aus den Artikel von Kraftstoff, Zündwinkel und Brennraumform zurück. Als Aufzeichnung brauche ich dann Abgastemperatur, Abgaszusammensetzung, Zylinderdruckverlauf während einer Verbrennung, Klopfsensor, etc.. Pro Kopfvariante wird dann die Zündung für jede Drehzahl jeweils bis zur Klopfgrenze verstellt, damit auch die jeweilige Maximalleistung erreicht wird. Trotzdem gibt es am Ende nur eine Aussage über eine Brennraumform, die nur für den „vorliegenden“ Motor gültig ist - ein leistungsstärkerer Motor benötigt u.U. wieder eine ganz andere Brennraumkontur.

Die Reserven, die Du heben möchtest, beschränken sich für den Serienmotor auf die Vermeidung der klopfenden Verbrennung bei Volllast – was langfristig einen Motorschaden hervorruft. Die modifizierten Köpfe vom Ralf Gille tun dies nachgewiesenerweise hervorragend. Hier wird also die Zuverlässigkeit verbessert – für eine Leistungssteigerung müssen aber erst andere Dinge verändert werden, die Köpfe können dies nur unterstützen.

Gruß

[kawatze]

Hallo Jürgen!
Soweit ist mir das ja klar -- Ein "Klingelproblem" meine ich ja auch KEINES zu haben --- ( oder höre ich das mit meinen alten Ohren nicht mehr richtig )----- ich will da ja auch gar nicht die Köpfe von Ralf irgendwie "madig" machen -- aber mir fiel auf , dass das Volumen des Brennraumes grösser wirkte , als der Originalkopf --- was eine verringerte Kompression zur Folge haben sollte . Rainer hat die Brennräume des originalen Kopfes und des Kopfes von Ralf ( und unsere ) mit Gips ausgegossen und lange Zeit austrocknen lassen -- das Gewicht der "Brennräume " lag etwa 10 Gramm ( Gips) auseinander-- somit müsste eigentlich eine geringere Verdichtung resultieren -- was ganz sicher das Klingeln reduziert - aber auch sehr wahrscheinlich die Leistung !
Bei meinem H1-Motor bin ich eigentlich mit der Leistung sehr zufrieden ( nicht mehr ganz Standard und konnte mit diesen Modifikationen beim Clubtreffen im vorderen Mittelfeld der H2´en mithalten --und jetzt suche ich sozusagen nach dem Sahnehäubchen
Die Einlässe sind grösser( breiter) , die Kolben gekürzt , die Auslässe breiter und 2mm höher und die Überströmer soweit es geht erweitert -- die Vergaser sind auf fast 30 mm aufgebohrt --- das alles war bisher sehr effektiv gewesen ( H2 Düsen/ Nadeln )-- den Standardmotor fahre ich schon lange nicht mehr -- das habe ich vielleicht vergessen zu erwähnen .
Zu dem Equipment , das ich derzeit fahre suche ich jetzt noch einen passenden Kopf , der das Ganze etwas in Richtung Vollgasfest optimiert , möglichst ohne die jetzt gewonnene Mehrleistung zu reduzieren .
Wie dann die geänderten Auspuffe von Jogi dazu passen , muss man auch mal sehen... ich denke , dass sich das auch gar nicht mehr in allen Nuancen berechnen lässt .
Wenn das langsamer ist , ändere ich das und lebe mit der Gefahr eines Kolbenschadens ist ja nicht das Erstemal
------------------------------------Gruss Atze------------
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[H2yogi]

Hallo Atze,

unter uns Gebetsschwestern `mal ehrlich gefragt (ohne jegliche Polemik!): Du gibst Dir soviel Mühe mit diesen ganzen Änderungen, aber am Schluß beruht dann alles auf “meinen“ und „fühlen“. Warum werden die Brennräume nicht einfach ausgelitert anstatt mit Gips ein Abdruck genommen und gewogen? Die Information, die benötigt wird, kann nicht in einer Gewichtsangabe enden. Für den Vergleich der Auswirkungen der verschiedenen Köpfe kannst Du bei einem guten Motorradhändler oder spätestens beim ADAC auf einen Leistungsprüfstand gehen – dann gibt es eine klare Antwort ohne wenn und aber. Das Ganze kostet Dich ca. €200,- (also kein Vermögen!!). Aber merkwürdigerweise wird ein Leistungsprüfstand genauso gescheut wie der der Teufel das Weihwasser. Ich kann an dieser Stelle Dein Vorgehen nicht nachvollziehen, da die Antwort auf Deine Frage doch so einfach ist.

Damit ich Dich besser verstehen kann, wäre ich dir für ein paar klärende Worte dankbar.

Gruß

P.S.: eine klopfende Verbrennung ist nicht so einfach am Anfang hörbar. Wird sie hörbar, dann hast Du die Grenzen schon sehr weit überschritten!

[kawatze]

Hallo Jürgen !
Die Zeit , die ich in meine Triples investiere ist schon aussergewönlich - und Geduld habe ich nicht unbegrenzt ---- die einzelnen Änderungen jedesmal per Termin zur Messung irgendwo zu vereinbaren , die Kiste dahinzuverfrachten ect. ( wäre sicherlich richtig ) aber zu normalen Tageszeiten ( muss ja auch meine Brötchen verdienen ) nicht ohne Weiteres machbar
Du gehst da professionell dran - ist ja Dein Beruf - und da sind die Wege kürzer ( und Du musst ja nicht wegen jeder Messung einen netten Kollegen wegen der Vertretung in Notfällen anbetteln )-- ich sag dann nur Ute , :"Bin in 2 Minuten wieder da !)
Und mal ehrlich , was ist denn an dem subjektiv erlebten "Gefühl" so falsch?
Das ist es doch, was eigentlich zählt .
Mit der Aprilia meines Bruders bin ich mit ca. 240 auf der Zielgeraden meiner Teststrecke unterwegs gewesen - ohne das allerdings zu registrieren
Mit der H2 zeigt das Originalinstrument 195 an , und ich muss mich da richtig festhalten -- aber gefühlt war ich doch mit der H2 mindestens genausoviel schneller als die Aprilia , wie die GEMESSEN 195Km/h der H2 langsamer gewesen sind !
Du hast sicher Recht , dass man alle Verbesserungen auch metrisch darstellen kann - aber da ist doch die ganze Emotion aussen vor und was gibt es Schöneres , als das was man fühlt !
Mit dem Sex ist das nicht viel anders - der ist gut oder schlecht , oder meinzwegen mässig -- und lässt sich nicht mit Stoppuhr oder Klopfsensor erfassen !
Wir sehen uns ja wieder - und da lade ich Dich ein , einmal eine Kawa von mir zu probieren-- Du hast Spass damit - garantiert ! -Gruss Atze--
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[ingolf]

Dies sind die besten Beiträge im Forum.

Und ich muß Euch beiden Recht geben.

Atze,
weil er das 70er-Jahre Feeling rüber bringt. Wir fahren doch die 70er-Jahre Bikes weil wir dieses Feeling zurück holen wollen. Wäre es anders, dann würden wir moderne 600er oder 1000er mit bis zu 200 PS fahren. Dazu gehört natürlich auch das 70er-Jahre Tuning mit den 70er-Jahre Mitteln. Damals hatte niemand von uns einen Prüfstand zur Verfügung (außer die Rennfahrer). Ich habe damals auch die letzten 5 cm vom Auspuff meiner Honda SS50 de Luxe (!) mit der Flex abgetrennt und war dann gefühlte 1,6 km/h schneller. Toll. An den nächsten TÜV habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn nicht gedacht. Aber der kam unweigerlich und überraschend. Was nun? Ich habe dann reichlich Stahlwolle in den Auspuff gestopft und mit einer Lochscheibe aus dem Stabilbaukasten abgeschlossen. Der TÜV-Mann meinte nur: "Aber die ist mal schön leise ....". Toll.

Jürgen,
weil ich wissbegierig bin. Seine Beiträge sauge ich geradezu auf. Die Abläufe und Zusammenhänge interessieren mich enorm. Hut ab vor den heutigen Entwicklern, die aus einem 2 Liter Automotor 360 PS holen und diesen dann in ein Altagsfahrzeug, Mercedes A-Klasse, einbauen. Zugegeben AMG, aber trotzdem ein Altagsfahrzeug. Vergleichbar hätten dann unsere H2 eine Leistung von 135 PS und würden 200.000 km lang halten. Woowww.


Macht weiter so, das ist das Salz in der Suppe.
Gruß, Ingolf
_________________
geht ab wie Schmidt's Katze.

[Philipp]

.......................


Zitat Ingolf :

Dies sind die besten Beiträge im Forum.



...........

Stimmt.

Atze und Jürgens Beiträge gehören inzwischen zu meiner täglichen Lektüre. Macht weiter, ich lese jede Zeile ..............
Und gespickt mit Sex ....

Wann geht das mit dem 750iger weiter ?



Grüße

Philipp

[kawatze]

Hallo zusammen !
Heute Abend ist Stammtisch , und deshalb bin ich zu dieser "ungewöhnlichen" Zeit hier unterwegs .
Auch mir gefällt es immerwieder , wenn etwas kontrovers diskutiert wird !
@ Jürgen : Deine Beiträge schätze ich sehr - habe da schon sehr viel gelernt , mit neuen Augen zu sehen -- mit mir hast Du es sicherlich etwas schwerer , weil ich eigentlich nie so genau weiss , was ich will -- Schon da läuft jede Berechnung in's Leere
Ich lasse mich eben auch gerne überraschen und bin immer gespannt , was da eigentlich ( hinten) rauskommt .
Meine lila -C beispielsweise hatte keinen "Masterplan" -- für die habe ich einfach irgendeinen Auspuff gekauft und montiert - jemand hatte hier geschrieben , dass die Mikuni Flachschieber ( 34'iger) gut dranpassen - und ein weiterer Kollege hat mir gesagt , wie die Auslässe aussehen sollen -- Einlässe wie Standard H2( früh) und kürzere Kolben ( war schon- ist aber nicht unbedingt ein Vorteil) . Das ganze Geraffel lief anfangs so , dass es mich nicht vom Hocker gehauen hätte und dachte schon , das schöne Geld sinnlos investiert zu haben Letztendlich hat die Abstimmung der Vergaser nach vielen Fehlversuchen den Durchbruch gebracht - das Ding rennt wie Sau - und , wenn mal der gelagerte Druckpilz eingepflanzt ist und es ergibt sich die Möglichkeit zum Test , fahre ich auf die Rolle- versprochen ( da habe ich schonmal eine Stange kaltverschweisst und habe lieber einen grossen Bogen um Prüfstände gemacht).Da sollen jetzt auch noch Köpfe von Leo drauf kommen . Hoffentlich passen die dann zu DEM Motor!!!
@ Philipp - Die gebohrten Zylinder sind bei Leo zum Hartverchromen - wenn die wieder da sind , steht dem Zusammenbau nur Unwesentliches im Wege --da bin ich schon genauso gespannt , wie Du
----------------------------------------Grüss' Euch Atze--------------
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[H2yogi]

Hallo Leute,

vielen Dank für Euer Interesse an meinen Beiträgen. Es freut mich, wenn ich etwas Neugier geweckt habe – aber auch kontroverse Meinungen sind jederzeit willkommen.

@ Ingolf:
Sicherlich liegt die Meßlatte heute in der Autoentwicklung sehr hoch – und der Aufwand, der dafür betrieben wird, hat einen hohen Preis (nur am Rande: an dem Turbolader für den von Dir zitierten 2,0L AMG war ich beteiligt). So etwas liegt außerhalb der Reichweite des Privatmanns. Auffällig ist aber, daß heute vermehrt Hobbytuner und kleine Händler z.B. über einen Leistungsprüfstand verfügen. Sicherlich ein Umstand, der den erschwinglichen Preisen für Prüfstande gebührt.

Zitat Atze:
Du hast sicher Recht , dass man alle Verbesserungen auch metrisch darstellen kann - aber da ist doch die ganze Emotion aussen vor und was gibt es Schöneres , als das was man fühlt !
Mit dem Sex ist das nicht viel anders - der ist gut oder schlecht , oder meinzwegen mässig -- und lässt sich nicht mit Stoppuhr oder Klopfsensor erfassen !

Was den Ablauf oder die Erfassung des Sex angeht – hier gibt es bereits genügend Forschungsprojekte, die genau diesen Umstand mittels „Stoppuhr und Klopfsensor“ ergründen wollen. Irgendwann werden wir auch hier klare Definitionen vorgegeben bekommen was gut oder schlecht ist – und dann ist Schluß mit der Meinungsfreiheit!

Aber zurück zum Thema:
Der Ausgangspunkt zu jeder Überprüfung einer Änderung liegt in der Frage „welche Auswirkung verursacht die Änderung und wie kann ich sie belegen/messen?“. Daß heißt, ich sollte von vornherein eine klare Vorstellung darüber haben, was ich nachweisen möchte (das vereinfacht das ganze Vorhaben ungemein!!). Der nächste Punkt betrifft das „Meßmittel“ – also womit belege ich die Änderung und ist das „Meßmittel“ (Mensch/Sensor) dazu fähig. Bezüglich der Fähigkeit sollte das“ Meßmittel“ min. um den Faktor 10 genauer sein als das zu erwartende Messergebnis – sonst gleichen die Ergebnisse einer Sternendeutung.

Und jetzt kommen wir zu dem Thema „Emotionen – und was man fühlt“. Nüchtern betrachtet ist das Meßmittel „Mensch“ grundsätzlich dazu ungeeignet. Unsere Entscheidungen werden durch unterschiedliche Wahrnehmungen zu sehr beeinträchtig. Und der Mensch ist nicht konstant in der Auffassung von Wahrnehmungen. Es soll hier nicht grundsätzlich der Mensch verteufelt werden – es gibt welche, die sind für spezielle Wahrnehmungen sensibilisiert. Aber das sind Profis wie z.B. Testfahrer oder Rennfahrer und die sind darauf trainiert, weil sie es täglich machen.

In der Medizin werden bei Medikamentenerprobungen ja auch Placebos mitverteilt, weil man ja weiß, dass schon allein der Glaube Berge versetzen kann – damit will ich nur zum Ausdruck bringen, dass schon allein Deine Erwartungshaltung das Ergebnis unbewußt verfälschen kann.

Daß der Mensch „unfähig“ ist, spiegelt sich auch in den vielen Fahrerassistenzsystemen im Auto wieder. Die technischen Möglichkeiten sind da heute viel weiter. Z.B. die wenigsten können so gut und gefühlvoll bremsen wie ein ABS-System – und leider weiß auch über 90% der Fahrer nicht, wie sie es wirkungsvoll einsetzen sollen. Oder ohne Spurassistent bei den leistungsstarken Autos würden diese bei Regen alle im Graben liegen. Selbst Formel 1 – Fahrer benutzen den Launch-control beim Start – sie können es nicht besser! Die Liste lässt sich hier beliebig erweitern. Kurzum: der Mensch erfüllt gar nicht die Vorraussetzung dafür, will aber alles! Das Ganze gipfelt dann in einer Art Schizophrenie: damit der Kunde etwas kauft, muß ich ihm etwas tolles anbieten. Man weiß, dass der Kunde weder das Fahrzeug sicher beherrschen noch das Potential ausschöpfen kann – also werden Regelungen/Steuerungen eingebaut, die verhindern, dass der Kunde die physikalischen Grenzen verlässt. Genaugenommen: der Fahrer wird entmündigt! – er darf sich nur in fest vorgegebenen Grenzen bewegen. Aber kann dafür abends beim Bier toll mit den Leistungswerten seines Fahrzeugs auftrumpfen!!! Aerodynamik und andere Gründe haben zu einer Kapselung des Fahrzeugs geführt – Umweltgeräusche sind fast nicht mehr wahrnehmbar, und damit fehlt dem Menschen sein Bezug. Jetzt muß der Hersteller dem Kunden wieder ein „Zuhause“ geben – also bekannte Merkmale einbauen, damit der Kunde sich wohlfühlt. Bei den Luxuskarossen wird das über das „Soundmanagement“ geregelt – er werden also über die Musikanlage bekannte Geräusche erzeugt, die der Fahrer kennt, aber die in Wahrheit gar nicht existieren. Und somit ist der Kunde wieder glücklich (endlich kann man das Röhren aus dem Auspuff wieder hören!)!!! Die wenigsten haben eine Vorstellung darüber, wie groß diese „Soundmanagement-Abteilungen“ bei den Herstellern sind – gigantisch für diesen Zweck!! Als Kurzfassung zu diesem kleinen Exkurs: der Mensch wird heute von vorn bis hinten von der Autoindustrie betuppt, weil die Ingenieure die Unzulänglichkeiten des Menschen klar vor Augen haben – es lebe die Cyberwelt!!!

Damit keine Missverständnisse entstehen: ich nehme mich selbst von diesen Unzulänglichkeiten auch nicht aus! Meine subjektiven Eindrücke weichen einfach all zu oft von der Wahrheit ab. Ich habe ein Motorrad, welches komplett mit Meßsensorik und Data-Recording ausgerüstet ist. Neben den motorrelevanten Größen wird auch der Fahrer dabei überwacht – also es werden Gang, Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Drosselklappenstellung, Stoßdämperposition, etc.. aufgezeichnet. Überwiegend auf Rennstrecken vergleiche ich damit meine Eindrücke mit der Messung – und, wie Atze, bin ich da rein emotional immer ein Held, nur in Wahrheit eine schleichende Schnecke!

Ich will aber damit niemanden davon abhalten Fahrversuche durchzuführen – jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält.

Du musst für Dein Zylinderkopfversuch nur eine Frage beantworten: kann durch einen Fahrversuch überhaupt ein Unterschied festgestellt werden?

Gruß,

P.S.: viel Spaß beim Stammtisch heute!!!!

[kawatze]

Hai Jürgen !
Danke nochmal für Deine Ausführungen -- Du liegst ja vollkommen auf meiner Linie-- nur steckst Du offenbar viel weiter in der Materie drin , wo ich eher "drüber" stehe .
Genau , wie Du sehe ich , dass die "Menschheit" heute überwiegend mit ihren motorisierten Untersätzen , sei es Zwei- oder Vierrad , ohne entsprechende Technik absolut überfordert ist.
-- eigentlich auch für alle leicht erkennbar an der Unfähigkeit, Banalitäten , wie z.B. einfaches Rechtsabbiegen in einer akzeptablen Weise zu bewerkstelligen - von der Einfahrt in einen Kreisverkehr mal ganz zu schweigen .
Und dann wird da immer noch was "obendraufentwickelt "--- das Ergebnis ist die mobile 30'igerzone mit 400PS und rechts und links ein Doppelauspuff --und der Soundmanagement gaukelt dem Hörgerät des "Fahrers" einen akzeptablen Speed vor ! Dem genialen ABS zu verdanken ist die vermiedene Vollbremsung des tauben Rentnerbeines, dass unsereins dem nicht hintenreinsemmelt !
Da werden doch Dinge entwickelt , die sogar dem letzten Enthirnten ermöglichen , irgendwie auf der Strasse zu bleiben( auch mit 400PS)-- ist sowas gewollt?
Ich mag meinen Golf 1 ! Der läuft gut und bremst sogar ganz ordentlich , wenn ich richtig reintrete -- Soundmanagement brauche ich da nicht , weil der auch so gut hörbar ist - und wenn mir das zu laut wird , fahre ich 120 Km/h -- dann schnurrt's ganz commod vor sich hin und spart zudem noch Sprit( geht übrigens auch ohne Tempomat) -- Ute hat einen 91'iger Audi ( bei dem kann man das AntiBremsSystem noch abschalten -- Ihre Airbags sind "Natur" )
So ein vollausgestattetes "Elektrobike" käme mir wohl nie in's Haus - und , wenn ich die Wahl hätte mich "verarschen" zu lassen , dann doch eher von mir selbst - als fehlbaren Menschen- und nicht von einem Soundmanagement ,oder was es da sonst noch alles gibt !
Mein anderes Auto ist ein 55'ziger Rekord - und mit seinen 40 PS eine sehr ehrliche Haut!
Soviel zu meinem Fuhrpark ! Die Kawas kennt ihr ja alle !
Das mit den Köpfen und dem "Test " soll auch nicht die ultimative Richtschnur werden , wenn jemand seine H1 verändern will - sondern den Versuch zu dokumentieren , mit überschaubaren Mitteln einfach mehr Spass zu haben-- wenn's dann nicht funktioniert -- ich geb das gerne zu und mache einen neuen Anlauf !
Ich finde es interessanter aus 50PS Zehn mehr zu machen , als 500 so zu begrenzen , dass die Fuhre auf der Strasse bleibt
Das soll aber nicht gegen Dich ( Jürgen- oder Deine Arbeit) gerichtet sein - sondern allgemein meine Meinung zur Entwicklung der "modernen" Mobilität.
------------------------------------------Gruss Atze-------------
_________________
Lasst euch nicht überholen - Jung's

[Stefan D.]

Hallo Jürgen,

da ich immer wieder mal mit den von dir beschriebenen Autos
fahre habe ich deine Ausführungen mit großem Interesse verfolgt.
Außer den reinen Meßwerten zählt für mich auch die Art der Leistung-
entfaltung. Die kann durchaus auf der Hausstrecke verglichen werden.
Zum Beispiel sind die Leistungswerte meiner alten Z900 sicherlich
höher als die einer Serien H2 aber bei der ersten Testfahrt mit
meiner ausgeleierten Blauen hatte ich deutlich mehr Spaß!
Ich hätte wetten können daß die H2 die größere Leistung hat.
Daher zählt für mich der persönliche Lustgewinn mehr als der nackte
Meßwert.
Gleiches gilt für heutige kleinvolumige Turbomotoren die zwar
überragende Leistungswerte haben aber einfach keine entsprechenden
Emotionen erzeugen obwohl mit hohem technischem Aufwand der
Sound eines großen 8Zylinder Saugmotors erzeugt wird.

Ich freue mich auf weitere solcher Beiträge von Dir und Atze und
will meinen Beitrag nicht als Kritik sondern als meine persönliche
Meinung verstanden wissen.
_________________
Der "wilde" Süden lebt!
http://www.wilder-zueden.de

[kawatze]

Hallo Stefan !
Jetzt lässt Du dich aber von nackten Zahlen täuschen
Nur in der Endgeschwindigkeit und kurz darunter hatte die 900'erter die Nase vorn -- (wobei es schon damals in den '70igern eine Menge suboptimale H2'en gab , die die angegebene Leistung nicht annähernd erreichten )
Die H2 ist fast einen Zentner leichter und hat 8 PS weniger-- so etwa bis 160Km/h ist der Zweitakter klar vorne
--------------------------------------------Gruss Atze------------------
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Lasst euch nicht überholen - Jung's

[Stefan D.]

Hallo Atze,
Du hast natürlich Recht(unglückliches Beispiel)
um genau zu sein sind es + 44kg und + 12PS (1000er Motor).
Also nach Meßwert Vorteil für H2.
Meine Blaue die ich hier als Vergleich genommen habe
hat mit verbogenem Pleuel und defektem Getriebe
garantiert keine 74PS mehr entwickelt.

Aber wir können das ja mal als Selbstversuch testen ob der
Bereich bis 160km/h eindeutig der H2 gehört.

Sofern du noch eine originale H2 im Stall stehen hast.
Ansonsten warten wir bis meine Blaue fertig ist.

Daß ich an deiner C nicht vorbei komme haben wir ja schon
mal getestet
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