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Reine Kopfsache
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H2yogi
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BeitragVerfasst am: So.03.01.2016, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ein frohes neues Jahr und viel Tatendrang für 2016 wünsche ich Euch allen!

jogi hat Folgendes geschrieben:
Das Ergebniss ist schon sehr gut , Verbesserung über den gesammzen Bereich ohne irgendwelche Verschlechterungen sind selten Wink
Der Preis der Köpfe geht durch die Fertigungstechnik in Ordnung, ist aber trotzdem eine Stange Geld .
jetzt noch ein Vergleich zu den Gemachten wäre top Leo .


Hallo Jörg,
da stimme ich Dir in allen Bereichen zu!!

Was den Preis angeht: ja, für den Aufwand geht es auch nicht anders – deshalb konnte ich ja auch vorab schon eine Preisindikation abgeben. Ob das allerdings auch so sein muß, soll jeder selbst beurteilen. Es wird immer gerne mit „höherwertigen Werkstoffen“ geworben – Aluminiumgußlegierungen im Motorenbau haben eine Zugfestigkeit von 250N/mm2. Nur nicht ausgehärtete AL-Knetlegierungen gehen bis ~350N/mm2 rauf. Die Spitze reißen hier Legierungen wie ALZnMg Cu 1,5 etc.. mit über 500N/mm2. Nachteil von den hochfesten AL-Werkstoffen – neben dem hohen Preis für Halbzeuge - ist, daß sie im Reparaturfall (Rippe abgebrochen, Riß, etc..) nicht schweißbar sind – also wandern diese Bauteile gleich in den Schrott. Wenn also nicht die „Top-Materialien“ verwendet werden, weißt die nächste Gruppe von AL-Werksstoffen gegenüber den Gußlegierungen bezüglich der Festigkeit keinen Riesensprung nach vorne auf – weshalb im Motorenbau keine Notwendigkeit für diese Werkstoffe gegeben ist! Konstruieren mit Aluminium-Werkstoffen ist eine Sache für sich – das muß hier nicht vertieft werden.

Grundsätzlich läßt sich jede beliebige Brennraumform mit den Serienköpfen realisieren – und das zu einem Drittel des SSO-Preises! Und nur darauf bezog sich meine Aussage „wieviel es jedem Wert ist“- wer seine Teile „vergoldet“ benötigt, warum nicht?
Hier einmal ein Schnittbild der Motorkomponenten mit Dank an Rick Brett (Besitzer dieses Motors):



Was Leo’s Messung angeht: die Ergebnisse liegen doch voll im Trend der Erwartungen!! Leistungssteigerung bis zu 15% nur durch Austausch den Köpfe – ein Traum (das darf hier jeder für sich selbst deuten!). Immer wieder erstaunlich wie einfach doch Motortuning ist, wenn man die richtigen Stellen kennt! Gordon Blair hatte in seinem Buch „Two-Stroke Engines“ schon 1996 (also schon vor 20 Jahren!) Konstruktionsrichtlinien bezüglich der Brennraumgestaltung offengelegt. In anderen SAE-Publikationen findet man noch weitere Erkenntnisse – nur bedeutet das halt Arbeit und diese Info’s stehen nicht für lau im Netz.

Hier einmal die Meßergebnisse im Vergleich zur Werksangabe:


Auffällig ist wie gut die H2B doch geht: im unterem Drehzahlbereich deutlich besser als das Werk, bis 5500 U/min exakt gleich, wobei Kawasaki die Angaben auf die Kurbelwelle bezogen hat und die Messung auf die Rollenleistung nach Abzug der Verluste – ein super Motor!!! Nach dem Wechsel der Köpfe beginnt die Messung direkt mit einem Sprung von 15% obwohl der Anfangsverlauf noch gerade ist (als noch keine wirkliche Beschleunigung – der erste Motor, der ohne Last schon eine höhere Leistung abgibt!). Der Vorteil von 15% schrumpft dann kontinuierlich bis zum Leistungsmaximum auf 3% um dann wieder auf 10% anzusteigen. Bei 5100 U/min sind es noch knapp 7%, als die Kupplung rutschte – unabhängig davon bricht man normalerweise jede Messung ab, wenn der Proband Probleme aufweist. Demnach würde die bessere Aufladung den Vorteil der Brennraumgestaltung zunichte machen – klingt das logisch???

Aber es soll hier nichts schlechtgeredet werden – solche Meßergebnisse, die sonst eine Plausibilisierung erfordern, können hier getrost so durchgehen. Das Ziel ist erreicht, also weiter so – bei der H1 wird es bestimmt noch besser!!

Gruß,
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Leo
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BeitragVerfasst am: So.03.01.2016, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Immer interessant zu lesen wie du Zweifel und Verwirring bringst Juergen.
• Wegen Au solltest du ein wenig nachlesen. Den meisten Alu-Sorten lassen sich (gut) schweissen. Die Billet-Köpfen sind uebrigens dermassen Massif, das die bestimmt nicht reissen werden. In 12 Jahren wird das in der Praxis endgültig bewiesen sein.
• Mit sehr viel Aufwand ist den SSO-Form eventuel im standard Kopf an zu bringen. Und die werden demnächst wohl reissen, gleich wie es bei Standard Köpfe passiert. (Vor dein voherigen Rekation seh ich aber das diese Tatsache dir nicht bekannt ist)
• Am besten liest du meine Berichte gut, bevor eine Reaktion zu schreiben: "Ich war ich sehr Skeptisch", hab ich geschrieben also das Ergebniss liegt bestimmt nicht 'im Trend der Erwartungen'. Das Ergebniss war hingegen ein Traum! Oder eigentlich nicht, von so ein tolles Ergebniss davon hab ich nicht mal getraumt.
• Werksangaben von früher wuerden immer mit viel Misstrauen angesehen. Sind die jetzt 'Die Wahrheit'? Bemerkenswert ist alledings das damals mit eine 'Bremse' gemessen würde, eine Methode ganz ungünstig für ein 2-Takter. Die heutige Beschleunigungs-Messungen sind viel mehr Naturgetreu und somit realitischer. Die 72 PS waren damals glaub ich Ausgangswelle. Wenn Kurbelwelle, dan War Kawasaki damals wohl vorsicht mit die Angabe. Mittlerweile sind 63PS am Hinterrad anerkannt fuer standard H2.
• Bei 3000 UPM ist folgend umtausch der Köpfe 13% mehr Leistung da (44,91 Nm vs 39,64 Nm). Wo hast du die 15% her? Die Messung hat bei 2700 UPM (SSO) vs 2300 UPM (Std) angefangen. Was ist das mit dein Zweifel wegen Last/ohne Last? Ich sehe nicht aussergewöhnliches.
• Bis 5000 UPM ist den Vorteil mit SSO noch immer 9% (75,92/69,70) und baut dann ab wegen Kupplungrutsch. Rutsch ist nähe zum max Drehmoment sehr schwer zu höhren, und deshalb wuerde, wie schon angegeben, nicht eingegriffen. Logisch ist deshalb, das die wirklich Maximale Leistung, wie schon angegeben, nicht erreicht würde und den Vorteil bisauf 3% eingeschränkt würde. Natürlich steigt der Unterschied wieder nachdem der Kupplung wieder 'packt'.
• Wir haben die Mühe genommen diesen Test 'nach Ehre und Gewissen' durch zu führen. Mehr wie die erworbene harte Messdaten vor zu zeigen auf diesen Forum kann ich nicht. Wenn du das Ergebniss bezweifelt, komm vorbei mit dein Rad, dann machen wir es nochmal. Vielleicht ist das der einzige Weg dein Zweifel für einmal weg zu nehmen. Ich bin aber nach 2 Tolle Tests schon völlig ueberzeugt das diesen 'Traum' Wirklichkeit ist. Ein standard H2B hebt ja nicht das Vorderrad bei 4000 UPM. (oh, das war eigentlich der 3. Test)
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rolo
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BeitragVerfasst am: Mo.04.01.2016, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Moin zusammen,

ich muss zugeben, ich bin bzgl. diese Projektes hin und hergerissen. Erst mal finde ich es ganz toll, dass jemand die Initiative ergreift und so einen Aufwand treibt, auf jeden Fall Hut ab für Stephan und Dirk!
Auf der anderen Seite muss jeder für sich entscheiden, ob ihm die Sache so viel Geld wert ist. Ich werde auf jeden Fall für die H1 meinen eigenen Entwurf, der sich ohne Schweißen aus den Original-Köpfen herstellen lässt und KEINEN Verlust an Verdichtung aufweist, auch mal ausprobieren und die Entwicklung bzgl. H1 hier allerdings weiter beobachten.

Anfangs habe ich auch gedacht, OK, wenn bei der H2 die Köpfe reißen, wird sich der Aufwand lohnen, auf die Leistung wird es keinen fühlbaren Einfluss haben. Dass es nach Leos Messungen bis zu 10% waren, zeigt, dass ich mich geirrt habe!

Wie vermutlich viele Andere habe ich bisher zu sehr an die Brennraumform gedacht, die natürlich bei dem Originalkopf zumindest der H1 sehr ungünstig ist. Es ist sicher unbestritten, dass man eine Quetschkante braucht und der Rest kugelförmig sein soll. Die Kugelform ergibt sich aus der Überlegung, dass die Kugel bei gegebenem Volumen die kleinste Oberfläche hat und dass, zumindest in der naiven Vorstellung, die Umkehrspülung sauber vom Kopf umgelenkt wird. Die Quetschkanten sind in der Theorie ja eigentlich schon ein Störfaktor….

Die kleinste Oberfläche der Kugelform ist wichtig, weil bei der Verbrennung der erste Hauptsatz der Thermodynamik gilt. Er besagt, das Energien umgewandelt, aber nicht vernichtet werden können. Eine Betrachtung die in vielen Sparten der Mechanik auch als Energieerhaltungssatz bezeichnet wird. Klingt vielleicht kompliziert, ist aber einfach zu verstehen:

Bei der Verbrennung wird die im Kraftstoff „chemisch“ gebundene Energie als Wärme frei.
Ein großer Teil der Wärme wird in mechanische Energie gewandelt und treib den Kolben nach unten. Der Rest geht als Wärme durch den Kopf nach außen. Darum auch die angestrebte Halbkugel: Je kleiner die Brennraumoberfläche, desto kleiner der Wärmeabtransport und um so höher ist die Kraft auf den Kolbenboden und damit die Leistung.

Danach muss man den Kopf an sich betrachten: Je nach Materialstärke und Wärmeleitfähigkeit wird die Wärme von der Brennraumoberfläche schneller abtransportiert. Bleibt die Oberfläche im Brennraum von der vorhergehenden Verbrennung heißer, weil die Wärme nicht abtransportiert wird, geht auch weniger Wärme nach außen verloren, das Drehmoment und die Leistung steigt.

Wärmetransport benötigt immer eine Temperaturdifferenz und je höher die Differenz, also je kälter der Kopf, desto mehr Wärme wird abtransportiert und geht für die Motor - Leistung verloren.

Es bleiben also zwei Möglichkeiten: Entweder hat Stephan das ultimative Kopfdesign hinsichtlich einer optimalen Spülung und Verbrennung gefunden oder es liegt schlichtweg am Material.
Das könnte man leicht feststellen: Beide Köpfe von unten her gleichmäßig erwärmen und an der gleichen Stelle den Temperaturverlauf über die Zeit messen! Wenn die SSO Köpfe an den Spitzen der Rippen später warm werden, leiten sie die Wärme schlechter.

Vielleicht ist meine Überlegung auch Blödsinn, weil der Wärmeleitfähigkeitskoeffizient aller Alu Legierungen ähnlich ist. Dazu habe ich leider keine Unterlagen.

Es können sich natürlich beide Einflüsse, Brennraumform und Wärmeleitung auch ergänzen...

Und: Wegen der größeren Wandstärken der SSO Köpfe sollte eigentlich der Wärmeabtransport größer sein als bei den Serienköpfen...Das müsste man alles mal genau untersuchen!

NAchtrag 04.02.2016: als ich das geschrieben habe, habe ich leider nicht zu Ende gedacht.... Wir haben ja keine Eintakter sondern Zweitakter! Very Happy

In der Spülphase kehrt sich das Bild natürlich um! Ist der Kopf zu heiss, leidet die Füllung weil sich das Frischgas ausdehnt! Vermutlich führen die dickeren Rippen mit der besseren Wärmeabfuhr in der Spülphase einfach zu einer besseren Füllung...

Einen erfolgreichen Start in das Neue Jahr

LG Frank
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Zuletzt bearbeitet von rolo am Do.04.02.2016, 19:35, insgesamt einmal bearbeitet
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H2yogi
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BeitragVerfasst am: Mo.04.01.2016, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leo,
vielen Dank für Deine Ausführungen! Ungewollt gibt die Antwort zu Deinen Argumenten einen längeren Roman – die Meisten können jetzt aufhören zu lesen!

Über Aluminiumwerkstoffe muß ich leider zwangsläufig etwas wissen – gehören solche Bauteile zu meinem Tagesgeschäft. Gut, Du hast keine Zusatzausbildung zum Schweißfachingenieur wie ich - ist hier auch nicht zwingend erforderlich!! Unter dem Stichwort „nicht ausgehärtete Alu-Knetlegierungen“ kannst Du selbst im Internet nachlesen – besser noch Du setzt Dich mit der Aluminium Zentrale Düsseldorf, Am Bonneshof 5, 40474 Düsseldorf (Tel.: 0211 47960) in Verbindung, dort bekommst Du telefonisch kompetente Auskunft zu Deinen Fragen! Um wirklich beurteilen zu können was mit dem „höherwertigen“ Werkstoff möglich ist, sollte er bekannt gegeben werden – dann muß keiner raten!!. Meine Aussage bezüglich der deutlichen Verbesserung der Festigkeit um wirklich ein Sprung zu machen, bezieht sich auf die Verwendung von hochfesten nicht ausgehärteten Legierungen (und die sind nicht schweißbar!) – alles andere lohnt den Aufwand nicht.

Das „massive Design“ ist genau der Grund für die Sorgen: mittels Modalanalyse und TMF (thermomechanical fatigue) Berechnung kann man die Spannungsspitzen bezüglich Höhe und Ort im Bauteil bestimmen – und damit das Risiko zur Rißneigung. Eine Materialaufdickung ist meist Kontraproduktiv, sie erhöht nicht nur die Steifigkeit, sondern überwiegend auch die internen Spannungen, was dann erst recht zum Riß führen kann. Die Lösung ist genau das Gegenteil: man reduziert die Querschnittsfläche um durch die elastische Materialdehnung Spannungen abzubauen. Aber wie schon vorher erwähnt: Konstruieren mit Alu ist eine Sache für sich – müssen wir hier nicht weiter ausführen, Du hast offensichtlich so etwas noch nie gemacht (kein Vorwurf!!!).

Bezüglich der Rissen in den H2 Köpfen: ich habe in 40 Jahren leider keine verursachen können – weder bei den Serienfahrzeugen noch bei den R-Modellen oder von mir modifizierten Motoren. Wohl aber habe ich gerissene Köpfe bei den von mir gekauften Ersatzmotoren finden können. In diesem gesammelten Sammelsurium ist auffällig, daß der mittlere Kopf hier keine Schäden zeigte – hast Du beschädigte mittlere Köpfe?? Wenn, dann sind es bei mir immer die äußeren Köpfe und zeigen die Risse an der gleichen Stelle – immer in Richtung des mittleren Zylinders! Eine Spannungsänderung läßt sich leicht einfach durch eine mechanische Bearbeitung erreichen – am besten das Design der R-Modelle übernehmen, dann wird die Dichtigkeit auch gleich automatisch verbessert!

Bezüglich Werksangaben in Fragen stellen: netter Versuch, aber ganz dünnes Eis!!Zunächst ist es egal, wie Kawasaki gemessen hat. Da alle Triples eine ABE besitzen, muß der deutsche TÜV nach seiner DIN-Norm die Typprüfung durchführen. Kann er nicht die Leistungsvorgaben des Herstellers bestätigen, gibt es keine Zulassung – so einfach ist das! Weiterhin gehören diese veröffentlichen Leistungsdaten zur Produkteigenschaftsbeschreibung und sind juristisch bindend – bei nicht Einhaltung kann jeder Kunde den Hersteller verklagen! Also alles keine Gründe hier zu schummeln!

Wie eine Leistungsmessung durchzuführen ist, steht genau in den Vorschriften DIN 70200/ECE-R85/EWG80-1269 oder ISO 1585 beschrieben. Die Normen können käuflich beim Beuth-Verlag erworben werden – sie sind urheberrechtlich geschützt! (wer sie dennoch im Netz veröffentlicht, bekommt schnell Besuch von einem Anwalt!!).

Da ich vermutlich pro Woche länger mit Prüfstandsmessung beschäftigt bin als Du im ganzen Jahr, hier auszugsweise die wesentlichen Punkte zur Messung zu der eine Bremse zwingend erforderlich ist:

Begriffsbestimmung:
- „Nutzleistung“ ist die Leistung, die bei entsprechender Drehzahl an der Kurbelwelle abgenommen wird. Wenn die Leistungsmessung nur an dem mit einem Getriebe ausgerüsteten Motor durchgeführt werden kann, muß dem Wirkungsgrad des Getriebes Rechnung getragen werden.
- „Nennleistung“ ist die größte Nutzleistung, gemessen unter Vollastbedingungen.

Genauigkeit der Leistungsmessung:
- Drehmoment: +/- 1% des gemessenen Drehmoments
- Drehzahl: +/- 0,5% der Motordrehzahl
- Ansauglufttemperatur: +/- 2 K
- Barometerdruck: +/- 100 Pa

Hilfseinrichtungen:
- Für den Betrieb des Motors sind nur unverzichtbare Hilfseinrichtungen wie z.B. Lichtmaschine zugelassen. Alle anderen Anbauteile müssen entfernt werden.

Prüfbedingungen:
- Die Messungen sind mit einer ausreichenden Anzahl von Motordrehzahlen durchzuführen (also jeweils stationär und keine Beschleunigung!!!), um die Lastlinien zwischen der Mindest- und Höchstdrehzahl vollständig festlegen zu können. Dieser Drehzahlbereich muß die Drehzahl einbeziehen, bei der der Motor seine Nennleistung abgibt.
- Es darf keine Messung durchgeführt werden, bevor nicht das Drehmoment, die Drehzahl und die Temperatur mindestens eine Minute lang konstant bleiben (stabilisierter Zustand!! Besonders wichtig für 2-Takt-Motoren, da nur eine konstante Abgastemperatur eine stabile Aufladung ergibt).
- Eine für die Messung zugrunde gelegte Drehzahl darf während der Messung um nicht mehr als +/- 1% schwanken.

Ich denke, schon an diesen wenigen Punkten wird schnell klar, daß Privatpersonen und Händler diesen Aufwand in Verbindung mit dem finanziellen Aufwand für die Ausrüstung sich nicht leisten können oder wollen.

Die von Dir angesprochene transiente Messung – zu der auch Lastsprünge gehören – ist nur insofern „naturgetreu“ wie sie das Ansprech- und Reaktionsverhalten repräsentiert. Sicherlich ist das genau das, was der Fahrer spürt – aber muß leider nicht unbedingt etwas mit der wahren Leistung zu tun habe (im Idealfall sollte es!) Wenn z.B. die Vergaserabstimmung „Löcher“ aufweist, so verschluckt der Motor sich, obwohl er bei Konstantfahrt tadellos seine Leistung abgeben würde.

Um aus dieser Zwickmühle herauszukommen, sollte eine Messung auf der Rolle so langsam wie möglich durchgeführt werden – also immer im letzten Gang, damit quasi stationäre Zustände sich einstellen. Es bleibt aber, daß – bei z.B. Händlern - infolge der nicht vorhandenen Möglichkeit einer Bestimmung der genauen Rad- und Schleppleistung die absoluten Leistungswerte mit Vorsicht zu genießen sind. Die Meßergebnisse auf einer Bremse sind halt genauer und vor allem zu jedem Zeitpunkt reproduzierbar!!

Bezüglich des Vergleichs: ich konnte nur Deine unscharfen Bilder auswerten – Du hast wohl den Datensatz. Deswegen ergibt sich eine “Unschärfe“ bei mir, die aber für die Grundaussage keine Rolle spielt.

Ich lasse mich gerne von Dir überzeugen und nehme selbstverständlich Deine Einladung an! Wenn Du bitte bis dahin noch die Kupplung instandgesetzt hast, können wir die Wirkung der Köpfe auf beiden Maschinen überprüfen, sowie den Unterschied zwischen unseren beiden Fahrzeugen.

Und - ehrlich gesagt- ich sehr neugierig darauf, wie bei Dir die Messungen durchgeführt und ausgewertet werden. Bisher sind Deine Ergebnisse immer mit sehr hohen Werten – selbst für die „komplett original“ Maschinen - aufgefallen.

Um es von vornherein richtigzustellen: ich habe auch kein Problem damit an dieser Stelle öffentlich zu bestätigen wenn Du Recht hast und ich Unrecht habe.

Ehre wem Ehre gebührt – das ist schon alleine eine Sache der Ethik.

Gruß
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Guzzi
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BeitragVerfasst am: Mo.04.01.2016, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann echt nur noch mit dem Kopf schütteln,

Vielleicht gibt uns der Schweißfachingenieur mal ne Auskunft bezüglich den Alterungserscheinungen von über 40 jährigen Aluguss Material welche je nach dem mehr oder weniger Vibrationen und Umwelteinflüssen ausgesetzt waren. Gerade in Bezug auf die Inhaltsstoffe wie Mg die so vor sich hin gammeln kannst Du mir bestimmt etwas sagen und diesen Umstand nicht einfach übersehen.

Ich kenne Leute aus der Rennszene die sich genau aus diesem Grund ganze Motorgehäuse nachfräsen lassen.

Die ganzen Werte die Du ins Feld führst sind doch nach 40 Jahren nicht mehr übertragbar - denke auch das sie es bei dem massenhaft rausgestampften Zeug nie waren.

Du willst mir doch nicht ernsthaft weiß machen das du diese alten Materialien bevorzugen würdest um eine Optimierung und Verbesserung zu erreichen gerade in Bezug auf einem Einsatz in leistungsgesteigerten Motoren?

Mir sind die letzten 2 Jahre 4 Köpfe gerissen, beim schweißen traten teils erbsengroße Lunker zu tage und wirklich dicht waren die bei mir auch nie.

Sich jetzt so zu positionieren ist schon echt der letzte Versuch unser Projekt zu negieren, gedacht war die Ganze Kopfsache als interessantes Projekt um die Probleme mit den Köpfen ( was ja nicht nur ich habe ) ein für alle Male aus der Welt zu schaffen, was im Endeffekt ja auch als sehr gelungen betrachtet werden darf, zumal für mich auch mehr herauskam als ich eigentlich erreichen wollte.

Bezüglich der Kosten für son Satz gibt es in anderen Foren sogar einige sich wundernde Stimmen die es nicht verstehen können wie man das für diesen Preis hinbekommt !

Das ich das hier öffentlich gemacht habe war reiner Spass an der Freud und hatte mit Sicherheit keinerlei geschäftlichen Hintergrund.

Ich glaube nicht das wir einen Robin Hood brauchen der die Zweibeinergemeinde vor umtriebigen Abzockern beschützen muss denn dazu besteht absolut kein Anlass.

Alle Werte und Eindrücke wurden veröffentlicht und nichts beschönigt oder gar gefakt , ich werde mich hier auch nicht weiter äußern zu dem Projekt denn für mich ist die Birne bereits geschält und ich werde mich weiter meinem schönen Hobby widmen.

Vielleicht melde ich mich ja mal in einem Forum an welches in meinen Fachbereich greift , mal schaun ob das Spass macht die Leute zum Staunen zu bringen

Ich habe weiß Gott nichts dagegen dazu zu lernen , im Gegenteil ich sauge alles auf was ich an Wissen bekommen kann und bin auch immer dankbar dafür das sich hier auch echte Fachleute äußern und uns teilhaben lassen , davon lebt so eine Gemeinschaft und bringt uns voran, was bestimmte Motorentechnische Dinge betrifft bin ich wie viele hier aber nur ein Halbgescheiter dennoch kann ich sehr wohl unterscheiden wenn bei einem Thema , was sehr viele gerne verfolgen und interessiert, nicht mehr im Brei gerührt sondern nur noch mit dem Löffel geklappert wird.
Amen






Shocked Shocked
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Leo
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Alu-Sorten es so gibt und und welche Eigenschaften die haben ist bei jeder bekannt oder ist einfach nach zu schauen. Welche Sorte meinst du währe am besten? 6000, 5000 oder 2000? Angenommen du bist bekannt mit diese Andeutung.

Das nur den ausseren Kopfen reissen wissen wir alle. Und du fragst nach?

Leistungsmessungen werden diesen Tagen mit Dynojet, Fuchs und Overmars gemacht. Diese Beschleunigungsmessungen sind mittlerweile Mass der Dinge und algemein Akzeptiert, auch von Importer und TÜV. Nur du bist da offensichtlich noch nicht von Ueberzeugt. Schau mal herum in dem Realen Welt würde ich sagen.

Das meine Kisten gute Leistung haben auf der Rolle wird jedes Jahr auch auf den Flugplatz bestätigt. Die 62 PS für ein standard H2 stimmt ueberein mit was Weltweit gemessen wird. Wo du dein Zweifel her holst ist meintwegen ein Rädsel. Meine '100 PS' Kiste absolviert die 1/4 Meile in 11.4 Sek mit Endgeschwindigkeit 201 Stkm (Shakey 2011). Mit annerkannte Leistungsrechner kommt man auf gleiche Leistung aus. Da stimmt die Rolle also auch schon wieder. Idea

Wie Dirk schon schrieb, schade das du alles runter schreibst. Und wirklich ohne Grund. Wie gesagt, ich bin sehr begeistert ueber was ich erlebt habe mit den SSO-Köpfen und hab das hier geteilt mit euch. Ich wird keine H2-Köpfe mehr bearbeiten für Anderen weil ich weiss das es jetzt etwas gibt das noch besser ist. Die SSO-Köpfen kosten was Geld .... da kann ich nur 'Ja' sagen, aber das ist dann Geld gut spendiert.

Bis Samstag bin ich Unterwegs um ein Deutschen Rohrhersteller voran zu helfen, also bis später.
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kawatze
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 02:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend zusammen !
..... Shocked das fetzt ja ganz ordentlich hier --- ist aber hochinteressant !....
eigentlich hatte ich einige meiner Mopeds extra mit den kugelgelagerten Druckpilzen von Rainer ausgerüstet , um auch mal auf die Rolle zu gehen , weil man das ja so macht , wenn man "Eier in den Hosen " hat , um Arne zu zitieren Wink .
AAAAAAber , wenn da jemand meine Schätzchen im 5. gang eine Minute lang mit Vollgas auf der Rolle qualt Shocked -- das geht nicht gut -- das is was für für andere Marken , die konstruktiv im Original schon nicht am Limit laufen . Dafür sind mir die Kawas echt zu schade Wink .
Ich schlage eine "alternative Messmethode" vor :
Ein Druckpilz von Rainer wird auf 18 cm Gesamtlänge verlängert - so lang ist der Analkanal im Rectum ( Enddarm)- und scaliert in CM und MM .
Den kann man sich in den Hintern stecken und so gut es geht beschleunigen und den Wert "ablesen" , bis wohin das Braune reicht Idea
Voraussetzung ist natürlich eine standardisierte Ernährung über wenigstens drei Tage VOR dem Test ( ohne Alkohol, versteht sich-- oder weniger wenigstens Wink ).
Ich bin nach wie vor der Meinung ( wie ich das schon so oft hier geschrieben habe ) , dass ich Freude ( schon wieder was nicht Quantifizierbares) an unseren antiken Mopeds habe - und deren Temperament (dito) schätze( dito)-- und das will ich "erfühlen" und nicht messen müssen -- ich habe meinen Spass auf der Strasse und nicht auf der Rolle -- und sage lieber zu jemanden : " Ey - fahr mal damit -- das läuft so geil ......! ist doch allemal besser , als "Ey - schau Dir mal das Diagramm an !!"
Ich war heute übrigens schon wieder an meiner KH 400 dran , die "Beyer"zylinder montieren -die grossen Vergaser dran und die K2-tec drunter montieren -- hab auch gar kein schlechtes Gewissen dabei -- ich bin ein ausgesprochener Fan von "Charly Brown( Peanuts) -- der will auch immer wieder seine Drachen steigen lassen - auch wenn es "drachenfressende Bäume" gibt -- nur bei mir sind das kolbenfressende Zylinder Laughing Laughing
--- Theoretisch ist vieles nicht möglich , was praktisch gut funktioniert-----
( das ist von mir!!)
---------------------------------------------------------Gruss Atze------------
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jogi
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen zusammen, wie ja bekannt ist treibe ich mich ja auch in anderen
Zweitaktszenen rum Smile
Zum Bleistift in der Schnappsglasklasse und bei den Rollern. Da sind auch sehr
intressante Schöpfungen zu sehen die auch von Einzelnen gebaut werden. Das
Interesse am schnöden Geld ist dort auch zweitrangig. Man muss das schon bewundern wenn sich jemand hinsetzt und in seiner Freizeit etwas entwickelt und das dann noch andern zu Verfügung stellt . Etwas besseres oder anderes kommt nur vom persönlichen Einsatzt , sonst gibt es keine Veränderung und die Szene wird langweiliger !
Zum Rollenprüstand kann ich sagen das wir einmal im Jahr zu unseren Holländischen Freunden fahren und be S+S in Hoogeveen unsere Mopeds auf die Rolle zu stellen um unsere Mopeds und Umbauten zu Testen und vergleichen . So eine Veranstaltung habe ich noch nirgends anders gesehen ,dort sieht man dann auch was im direkten Vergleich hinten raus kommt .
So was fehlt in unserer Szene damit man den direkten Vergleich hat .
https://www.youtube.com/watch?v=CSLTn_RDOQc
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Atze!

Könntest du mir so einen Druckpilz fertigen?

Soll auch nicht am Geld scheitern...

Grüße
Claus-Peter
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Moin- moin,

was geht denn hier ab?!

@Jürgen
Wenn du zu Leo fährst kannst du ja meine S2 mitnehmen und auch mal auf den Prüfstand stellen. Dann weiß ich endlich auch was die Kleine so drückt.
Pass aber auf das der kleine Holländer nicht meinen Motor zerlegt und kiebitzt.

@Atze,
hehehehe....du bist aber ein echter ANALytiker und Deine Idee wird in die ANALen eingehen.
Kommst bestimmt vom Stern UrANUS Wink

Gruß Oli
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BeitragVerfasst am: Di.05.01.2016, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend zusammen !
@ Alle :
Habe glatt vergessen , meine Literaturquellen anzugeben -- hier darf ich auf das Lebenswerk von Chales M. Schulz verweisen -- Die Peanuts-- ein absolutes MUSS für den Kawafan Wink ( nur so hält man sowas aus).
@ Yogi -- Du sprichst mir aus der Seele -- was soll denn das"Klein/ Klein" -- wir sollten uns nicht unsere Erfahrungen gegenseitig vorenthalten ( jeder wurstelt so vor sich hin Rolling Eyes ). Es gibt nichts Besseres für unsere kleine Szene , als wenn da alles gut und rund läuft - nur so wächst die noch , oder bleibt wenigstens erhalten Cool .
@ Olli :
muss ich mit Rainer besprechen - vielleicht gibt es auch welche mit einem Kugellager mit grösserem Durchmesser -- für die grösseren ..... Laughing nicht dassda mal was verlorengeht!!
-- noch ein Problem ist die fehlende Normierung unserer Enddärme -- da muss ich mal in Brüssel nachhaken -- die haben selbst Gurken und Bananen im Sortiment Wink
------------------------------------------Gruss Atze------------------------
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BeitragVerfasst am: Mi.06.01.2016, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Super, der Spass darf nicht zu kurz kommen Very Happy, wir machen das ja alles zum Vergnügen...

Ich finde es aber dennoch gut, wenn Leute bereit sind, auf den Prüfstand zu gehen und Umbauten nicht nur subjektiv zu beurteilen. Im letzten Jahr stellte sich heraus, dass einer von vier von mir gebauten Absorbereinsätzen, der subjektiv gut lief, weil bei 7000 der "Tritt in den Hintern" kam, die Beschleunigung als Mittel aus mehreren Messungen mit dem Sigma 1812 (Prüfstand des kleinen Mannes) sich jedoch um 18 % schlechter herausstellt als mit dem besten Einsatz....
Soviel zum Thema "boah, läuft gut!" Shocked

Zurück zum Thema Köpfe:
Zu der Wärmeableitung bei den Köpfen ist mir noch aufgefallen: Die Suzukis hatten mit den GT und RAM Air ja angeblich eine gute Idee.

Der mittlere Zylinder der GT hat im Gegenzug fast gar keine Rippen, nur um den Auslass herum und hinten.
Schaut man sich z.B. eine Maico MD an, erkennt man, dass die Rippen vom Zylinder sind sehr lang und die oberen sind V-Förmig nach oben gebogen. Der Kopf ist kleiner als der Zylinder, die Rippen deutlich kürzer.

Maico versuchte mit Recht, die Wärme vom Zylinder weg zu bekommen, um Klemmer zu vermeiden und läßt den Kopf bewusst heißer!. Begründung siehe in meinem Beitrag oben.
Suzuki kühlt überwiegend den Kopf und nimmt damit Mitteldruck und Leistung weg. Sicherlich nur ein Aspekt für die zahme Leistung der GT, aber bestimmt nicht zu vernachlässigen.

Der Vergaserdurchmesser der GT ist gleich wie bei der H1, die Steuerzeiten für Überströmer und Auslass sehr ähnlich, nur der Einlass ist enger, der Steuerwinkel dort kürzer. Dennoch liegen Welten zwischen den Fahrleistungen, habe noch beide Modelle im Keller und damit den direkten Vergleich...

Gruss Frank
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kawatze
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BeitragVerfasst am: Mi.06.01.2016, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend Frank !
Spass ist o.k. - Ernst ebenfalls -- Bierernst gehört aber meines Erachtens nicht hier in das Forum .
Prüfläufe auf der "Rolle" sind gut und interessant , weil sich daraus viel ableiten lässt .
Wenn man aber , wie ich nur "hobbymässig" unterwegs ist ,ist mir der fühlbare "Bums" lieber , als theoretisch bessere Werte eines Diagramms . Ich habe halt so meine individuellen Vorstellungen von dem , wie ein Moped nach meinem Geschmack laufen sollte-- klar, 18% im Minus wollte ich auch nicht unbedingt Laughing .
Aber , wie Du so richtig schreibst , dass die Suzuki trotz ähnlichen Steuerzeiten / etc so viel langweiliger läuft , dazu brauchts keine Rolle Wink -- die Leistungskurve kann man sich leicht denken -- nirgens richtig viel Laughing .Das deckt sich mit meinem Eindruck nach einer Probefahrt.
Die Gestalt der Köpfe , was die Wärmeabgabe anbetrifft , ist nicht so wesentlich wie die Brennraumgestaltung. Das ganze Ram-air gedöns taugt m. E. nicht viel .
Die wirklich kritischen Bereiche sind am Kolbenboden und da besonders im Bereich des Auslasses . Und da ist das Maico Material einfach besser.
Die Gestaltung der Brennräume ist ja sehr unterschiedlich , und , was die Suzuki Leute zu dieser Gestaltung gebracht hat , kann ich mir nicht erklären .
Wie dem auch sei -- ich bin sehr froh darüber , dass sich jemand die Mühe macht , unsere alten Mopeds zu verbessern-- und das noch dazu allen zugänglich macht -- mich macht das neugiereig und ich will das mal probieren , egal , wie das auf dem Diagramm rüberkommt -- und wenn das , wie von Dirk beschrieben ( Vor den Tests) - ruhiger , ohne Geknister und schon untenrum besser läuft -- dann hätte ich schon was , für was es sich lohnt ,etwas Geld in die Hand zu nehmen Wink -- und wenn das nur zwei , statt der 6 PS Mehrleistung brächte , käme ich nie auf die Idee , den "Hersteller" der Teile deshalb zu verklagen Laughing
Ansonsten -- schön , dass sich mal wieder was regt hier und man die verschiedenen Meinungen der Spezialisten zum Thema erfährt . Ich denke , so kommen wir alle weiter
Grinsen Prost alles easy !!
------------------------------------------------------------Gruss Atze------
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rolo
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BeitragVerfasst am: Mi.06.01.2016, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

kawatze hat Folgendes geschrieben:

Die Gestalt der Köpfe , was die Wärmeabgabe anbetrifft , ist nicht so wesentlich wie die Brennraumgestaltung. ------------Gruss Atze------


Hi Atze,

wie ich in meinem älteren Beitrag geschrieben habe, habe ich auch erst gedacht es liegt nur an der Form. Aber alle wundern sich ja, wie positive die Köpfe sich auf die leistung auswirken. Drum habe ich überlegt, welche Effekte noch eine Rolle spielen könnten.

Wie viel der Wärmeabtransport durch die größeren Kühlrippen oder eine andere Wärmeleitfähigkeit am Ende ausmacht, kann ich spontan auch nicht sagen, aber wenn man die Rippenoberfläche und die Leitfähigkeit des Materials kennen würde, könnte man das recht einfach ausrechnen...

Guckst Du hier, der Unterschied ist wirklich krass....





Nach allen pers. Erfahrung sowohl mit der MD als auch der GT denke ich, dass die Leute in Pfäffingen eher wussten, was sie taten...

Über die eigenartige Form der Maico-Rippen hab ich mir früher keine gedanken gemacht, ich fand es einfach schön. Aber heut denke ich, es war sehr gut bedacht...

Der erste hauptsatz der Thermodynamik betrachtet genau solche Energeibilanzen....Ich beschäftige mich gerade intensiv damit, um Blair besser zu verstehen. Freu mich aber eigentlich mehr auf das Frühjahr und Kawafahren als trockene Physik! Laughing

LG Frank
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Zuletzt bearbeitet von rolo am Di.12.04.2016, 21:14, insgesamt einmal bearbeitet
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dirk sandmann
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BeitragVerfasst am: Mi.06.01.2016, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
jetzt muß ich aber auch mal eine kleine Lanze für Suzuki brechen. Die GT's waren durch die Bank mehr in Richtung Drehmoment und damit als Tourenmoped ausgelegt als auf Spitzenleistung. Von daher muß man wahrscheinlich jedes Moped für sich sehen. Jedes hat seine eigenen Reize.
Die Ram-Air-Geschichte ist definitiv sinnlos und die Mopeds funktionieren genauso gut ohne. War wohl auch mehr ein Marketing-Gag, weil man mal wieder Neuerungen bieten musste. Sieht halt nur Scheiße aus, wenn man es abbaut.....
Daß Suzuki von 2-Taktern und deren Gestaltung damals keine Ahnung hatte, halte ich allerdings für eine ziemlich mutige Aussage. Mit dem Überlaufen von Ernst Degener von MZ zu Suzuki in den 60ern kam unglaublich viel Know-How, das sich dann auch in sehr erfolgreichen Rennmaschinen manifestierte. Suzuki baute schon Weltmeister-Maschinen, da hieß Kawasaki noch vor allem "Heavy Industries" Very Happy
Auch den Suzuki GT's kann man mit überschaubarem Aufwand gewaltig auf die Sprünge helfen. Ich habe einen originalen Wasserbüffel und einen - naja - leicht modifizierten. Der originale zieht bullig ab kurz über Standgas und ist ein klasse Tourenmoped, mein Cafe-Racer dagegen zieht auf Wunsch auch schon mal mächtig die Arme lang und geht ab 5000/min wie blöd vorwärts. Cool
Ich halte es da aber auch wie Atze. Ich muß mir nicht wissenschaftlich jedes PS beweisen und meine Qualifikationen hier anpreisen. Mir reicht es, wenn die Mopeds gut und vor allem so, wie ich es mag, funktionieren.

In dem Sinne allen noch einen schönen Abend
Dirk
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