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Frühzeitiger Verschleiß an Kolben und Zylinder

 
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jar
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Anmeldedatum: 13.12.2011
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: Di.07.08.2012, 14:55    Titel: Frühzeitiger Verschleiß an Kolben und Zylinder Antworten mit Zitat

Hallo, als langjähriger Zweitaktfahrer und "Selberschrauber" ADLER 250 ccm, stellt sich mir ein Verschleißphänomen in den Weg, was ich in der krassen Form noch nie hatte...
Zustandbeschreibung: 2 Aluzylinder mit Gußlaufbüchsen - 0,06 mm Laufspiel vom Fachbetrieb geschliffen - geschmiedete Mahle Kolben mit zwei Stahlringen: oben L-Ring darunter Rechteckring. Zwei einzelne neue Bing 24er Zentralschwimmervergaser werden über ein neues Papier-Lamellenfilter über eine Ansaugkammer mit Frischluft versorgt (Luftfilterkasten).
Düsenbestückung mußte ausprobiert werden - ist bisher nicht optimal - Standgas vorhanden - Gasannahme gut - oberer Drehbereich ca. 5800 - 6800 U/Min (geschätzt...nach Adler original Bestückung und Kröber/ Sound).Originalauspuffe.Springt gut an - üblicherweise mit Choke.
Aaaber
: Verdichtung viel zu niedrig - Deckel wurden jetzt entsprechend angepaßt und mit Quetschkante versehen und Verdichtung erhöht, bisher noch n i c h t damit gefahren.Leistung ungefähr wie mit original Gußzylindern (komplett GG) und einem 24er Bing-Vergaser.
Drehmoment unbefriedigend - im Windschatten von schnellen PKW baut sich die Drehzahl langsam auf und erreicht ein höheres Geschwindigkeitsniveau als ein 18 PS Adlermotor.Sollte mit diesen Zylindern und Steuerzeiten jedoch ca. 22 PS erzeugen (fehlende Verdichtung war mir beim Zusammenbau bewußt/was am Zylinder weggenommen wird - ist weg;wollte mich "herantasten") .Zündzeitpunkt Kontaktlose Zündanlage exact nach erprobten und vom Werk vorgegebenen Werten eingestellt ( 2mm vor OT/bzw. 20 Grad Frühzündung).Kerzenwärmewert NGK 9 - hellgrau nicht überhitzt.
Gemisch: 2 Taktöl von Castrol und Outboarderdöl von BP. Diese Mischung fahre ich in einem sehr gut gehenden original ein Vergasermotor ohne Probleme seit tausenden KM....
Um dem Leistungsdefizit - oberhalb von 18 PS - siehe oben - auf die Spur zu kommen, wurde der Motor aus dem Rahmen genommen und die Zylinder und Kolben vermessen.Hierbei trat ein erschreckendes Meßergebnis zu Tage: K o l b e n und Z y l i n d e r sind nach max. 800 Kilometer Fahrtstrecke verschlissen ! wobei das finish der Kolben unbeschädigt ist, d.h. an den Kolben sind keine gravierenden Abriebspuren zu erkennen.Die Kolben sind jedoch eindeutig Untermaß und zusammen mit dem Verschleiß an den Zylinderlaufbuchsen so nicht fahrbar.
Ich stehe vor einem Rätsel - neue Mahlekolben, zudem geschmiedet, frisch geschliffen - richtiges Schleifmaß (hatte ich gemessen) und der Motor vollständig neu aufgebaut: KW Nadellager u.o. neu, sämtliche Dichtringe und Lager neu. An der KW sind keine Verschleißspuren sichtbar.Wer hat so ein merkwürdiges Verschleißbild schon 'mal erfahren, wer kann mir da Hinweise geben ? Kolben und Zylinder habe ich noch ein zweites Paar (neu geschliffen/neue Kolben) aber ich werde diese erst dann verbauen, wenn ich ein erneutes frühzeitiges Verschleißen verhindern kann: durch erfolgreiche- schlüssige Fehlersuche...
P.S.: das Motorgehäuse wurde vor der Montage von innen und außen sehr gründlich gereinigt... Danke für eure Tip's und für konstruktive Vorschläge zur Fehlererkennung jar Geschockt
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up and away : die Adler mit dem typischen sound ... allways on the road again..
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RalfK
IG-2T Häuptling
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Beiträge: 5735
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BeitragVerfasst am: Di.07.08.2012, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Christoph,
wurden die Kolben vor dem Einbau getempert? D. h. die Kolben kommen vor dem Zylinderschleifen in den Ofen und werden richtig erhitzt. Erst danach sollte man die Zylinder passend schleifen. Viele Kolben verändern sich drastisch. Manche werden größer und manche kleiner.

Grüße
RalfK

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jar
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Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: Di.07.08.2012, 18:26    Titel: Danke für die schnelle Antwort Antworten mit Zitat

Hallo Ralf, ich danke Dir für die schnelle Antwort.Bei mir sind die Mahle Kolben nicht getempert worden und die Zylinderschleiferei ? ... muß da 'mal vorsichtig nachfragen.Als ich heute Vormittag mit dem Motor da, nach Vorabsprache vorbei kam und alles vermessen ließ, war der "Schleifer" nicht da, den gibt's dort nicht mehr -Arbeitsmangel - der Chef hat selbst vermessen und war sichtlich froh, mich mit Achselzucken: "...keine Ahnung was da passiert ist.." vom Hof zu bekommen
Ging mir auch überhaupt nicht darum "Schuldige zu suchen" - die Leute dort,
ein Kleinbetrieb, sind freundlich und umgänglich.Aber von Dir, Ralf, gab es heute einen konstruktiven Hinweis.Aber ich werde den "Schleifer" mal kontaktieren - ich meine mich jetzt zu erinnern, der hatte damals was in der Art erwähnt, mit dem temperieren... Dann bliebe doch die schwierige Frage offen: woher kommt der Verschleiß ?
Danke und ich melde mich hier, wenn ich alles nochmal selbst vermessen habe. Gruß Christoph
Ach so: also ausgeprägtes Kolbenkippen etc. hatte ich nicht vernommen -
die Ringe sind nicht verschlissen ... war ja überrascht nach der "Innenschau" - hatte mit s o w a s überhaupt nicht gerechnet...
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Zuletzt bearbeitet von jar am Mo.13.08.2012, 21:37, insgesamt einmal bearbeitet
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ingolf
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BeitragVerfasst am: Mi.08.08.2012, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Du schreibst die Zylinder sind verschlissen. Das die Zylinder nicht das Sollmaß aus dem Handbuch haben, ist bei geschliffenen Zylindern ja normal. Die werden nach den Kolben und nicht nach Handbuch geschliffen.
Um wie viel hat sich der Durchmesser denn vergrößert ??? Und an welchen Stellen ??? Meß' doch mal jeden Millimeter von oben nach unten.
Ganz oben kann kein Verschleiß sein, weil weder Kolben noch Ringe dort die Zylinderwand berühren. Meß' auch ob die Zylinder oval sind. Sag uns dann das Ergebnis.

Bezüglich der Kolben hat Ralf ja schon die Erklärung gegeben, wenn die Kolben keine Verschleißspuren haben, aber trotzdem kleiner geworden sind. Hier wäre auch interressant an welchen Stellen.

Nächster Punkt: Hast Du beim Fahren das Klappern der Kolben gehört?
Bei Gas auf oder zu?

Viel Erfolg bei der Ursachenforschung
wünscht Ingolf
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geht ab wie Schmidt's Katze.
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jogi
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Beiträge: 728
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BeitragVerfasst am: Mi.08.08.2012, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend, man darf nicht vergessen das de Kolben bei Betriebstemperatur sich ausdehnen , klappern was bei Temperatur verschwindet . Daher auch eine längere Warmlaufphase .
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Jogi
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jar
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Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: Mo.13.08.2012, 21:33    Titel: Kolben beschichten lassen ... Antworten mit Zitat

Hallo - nach einem Telefonat mit einem ADLER Urgestein - dieser Spezi hat einige Eigenbauten mit sehr schnellen ADLER Zweivergasern gebaut (mit Zulassung/länger her...) wurde der Hinweis von Ralf sofort bestätigt: "...jo -
de' Mahle-Kolben fallen zusammen...nach 700 Km (!!) sehr präzise Auskunft"
Nach genauem Vermessen - in allen Umfangbereichen der Zylinder/Kolben, ergab das Verschleißbild einen uneinheitlichen Verschleiß.Unten im Bereich der "Umkehrzone" der Kolbenringe etwas mehr Verschleiß.Oval sind die Zylinder nicht - jedoch sind die Verschleißspuren jeweils nach außen in diesem unteren Bereich etwas ausgeprägter.Der gemessene "Spielbereich"
addiert - von Kolben (Schrumpfmaß) und ausgewaschener Zylinderbohrung bewegt sich im 9 -100tel bis 1,7 Zehntelbereich.
Fazit: da ich, die teuren Mahlekolben nicht in die "Tonne hauen" will und das gleiche zwangsläufig noch einmal, bei ungebrauchten Kolben nach 700 Km eintreten (kann/wird), lasse ich die Kolben b e s c h i c h t e n.Dies funktioniert bis zu einer Schichtdicke von ca. 1/10 mm - das müßte - zumindest bei der Auftragung im oberen, tragenden Bereich der Kolben, mit dem erwünschten Laufspiel von 6/100 korrespondieren.
Werde dieser Tage die Fa. kolbenbeschichtung.de antelefonieren und die genaueren Modalitäten erfahren.Soll nicht zu teuer sein, diese Piston Coating Technology.. und zudem haltbar .
Habe die gemessenen Kolben/Zylinder Schrumpf-bzw.Verschleißdaten vor mir liegen... aber da schwirrt mir der Kopf - da ich die Zylinder mit den Kolben zusammen an diese Fa. sende, werden die mir, nach Vorabsprache schon mitteilen, ob eine Beschichtung Erfolg haben wird.

Melde mich dann mit entsprechenden Erkenntnissen Gruß Christoph
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hahne
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BeitragVerfasst am: Di.14.08.2012, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hatte auch 4 Adler gehabt, bin mit Yamaha-Kolben gefahren (275 cc )
geht auch, war SAUSCHNELL, hatte nur immer Probleme mit der Getriebehalteplatte ( öfter geplatzt! ....dann Getriebesalat Shocked ) .......würde ich heute Adler fahren, dann die Getriebehalteplatte in Stahl auf CNC nachfertigen lassen!!!

Das Gute bei der Adler ist ja, daß man das Getriebe bei eingebautem Motor wechseln kann!!!!

Ich hab auf die Art 4 Getriebe verheizt! Rolling Eyes

Zum Schluß: Schnauze voll: Kupplungsdeckel auf: REINGESCHISSEN ( WIRKLICH) Deckel zu und fertig!!!

Ganzen " Scheiß" dann im Block verkauft!

Very Happy Gruß Gottfried
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jar
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BeitragVerfasst am: Do.16.08.2012, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

hahne hat Folgendes geschrieben:
Hatte auch 4 Adler gehabt, bin mit Yamaha-Kolben gefahren (275 cc )
geht auch, war SAUSCHNELL, hatte nur immer Probleme mit der Getriebehalteplatte ( öfter geplatzt! ....dann Getriebesalat Shocked ) .......würde ich heute Adler fahren, dann die Getriebehalteplatte in Stahl auf CNC nachfertigen lassen!!!

Das Gute bei der Adler ist ja, daß man das Getriebe bei eingebautem Motor wechseln kann!!!!

Ich hab auf die Art 4 Getriebe verheizt! Rolling Eyes

Zum Schluß: Schnauze voll: Kupplungsdeckel auf: REINGESCHISSEN ( WIRKLICH) Deckel zu und fertig!!!

Ganzen " Scheiß" dann im Block verkauft!

Very Happy Gruß Gottfried


Na - na - na .... ich sehe das Ganze eher als Hobby = technische Herausforderung: was ist machbar .... zudem fahre ich die ADLER's seit 1965 und kann mich nicht trennen.. Hatte immer schnelle Motorräder zum Alltagsbetrieb zur Verfügung, zumeist HONDA und war, bis auf einen Winter und einen Sommer lang, nicht auf die ADLER angewiesen.Eine Getriebehalteplatte habe ich noch nie zerlegt.Meinen schnellen Einvergasermotor fahre ich mit Suzukikolben von der T 20. Die gibt's aber,genau wie die Yamahakolben, nur selten in den USA.Komischerweise schrumpfen die Japankolben n i c h t zusammen.Wenn das mit der Mehrleistung dazu führen sollte, daß diese Defekte im Getriebe auftreten, so werde ich mir zu helfen wissen.Eine verbesserte Kupplung fahre ich bereits und hoffe, daß die zusätzlichen PS auch am Hinterrad ankommen.
Den altklugen Spruch mancher "Viele-Motorräder-Besitzer-aber nie Zeit-habe-zum Fahren", mit anderen Worten: vermögende Klugscheisser: "...kauf dir ne Yamaha-Kawa-Suzuki (wassergekühlt) dann brauchste nicht zu basteln..." tue ich mit Schulterzucken ab.Na und... 'nen schnelles Motorrad fahre ich ununterbrochen ganzjährig seit zwanzig Jahren und damit könnte ich mich selbst auf der ADLER zweimal "verblasen".Wenn ich denn doppelt vorhanden wäre ... aber soweit bin ich noch nicht.
Die technischen Schwächen, Fahrwerksseitig und Motorseitig, der ADLER Konstruktion kenne ich zur Genüge aber mir macht's trotzdem immer wieder Spaß mit so 'nem "alten Motorrad" durch die Eifel zu zweitakten.
(Oft macht es mehr Spaß mit den alten Prötteln zu fahren als mit den modernen - fast perfekten Superhobeln) Warum ? Ja weil ich viel intensiver schalten-Gasgeben und in die Kurve(n) fühlen muß... Für mich gilt der Spruch: "Die schwierigen (noch nicht ganz beigebogenen) Kinder, erfordern die meiste Aufmerksamkeit, sind mehr Teil meines Lebens als die stromlinienförmig perfekt angepassten.. so in diesem Sinne sehe ich das auch bei meinen Motorrädern.Da gibt's aber auch Grenzen der Zumutbarkeit !
Gruß an alle Zweitaktenden und .... Knalltreiblinge
Christoph

Grinsen
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